
Puzzle
Flucht und Vertreibung gestern und heute
Dokumentarisches Theaterprojekt
In Zusammenarbeit mit dem Kreis Kinder- und Jugendring Märkisch-Oderland e.V.
Gefördert aus den Mitteln der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung
Schirmherrin: Frau Simona Koß, Mitglied des Landtages Brandenburg, bildungspolitische Sprecherin der SPD Landtagsfraktion Brandenburg
Zielgruppe: Jugendliche ab der 9. Klasse und Erwachsene
Premiere in Berlin: 17.09.2017, 14 Uhr Weltkindertag, Potsdamer Platz
Premiere in Brandenburg: 13.09.2017, 11 Uhr, Kreiskulturhaus Seelow, Kleiner Saal
Aktuelle Termine:
18.09.2018, 18 Uhr, Kleist Forum, Frankfurt/Oder
19.09.2018, 12 Uhr, Kleist Forum, Frankfurt/Oder
Besetzung: Mirja Henking, Vadim Grabovski, Volkmar Leif Gilbert, Armin Moallem, Geflüchtete, Zeitzeugen
Regie: Monika Dobrowlanska
Bühne und Kostüme: Johanna Pfau
Musik: Botho Karger
Choreographie: Sabina Ferenc
Kooperationspartner:
My Life- Erzählte Zeitgeschichte e.V., Frankfurt/ Oder, Słubice/ Polen
Clearingstelle Seelow
Letschiner Heimatstuben
Das Netzwerk für Toleranz und Integration in MOL
„Ich wünschte, die Erinnerung an die geflüchteten und vertriebenen Menschen von damals könnte unser Verständnis für geflüchtete und vertriebene Menschen von heute vertiefen. (…) Auf eine ganz existenzielle Weise gehören sie nämlich zusammen – die Schicksale von damals und die Schicksale von heute“
Joachim Gauck
Diesen Gedanken von Joachim Gauck wollen wir in unserem dokumentarischen Theaterprojekt aufgreifen und in einem künstlerischen Prozess weiter verfolgen. Unser Thema sind die Heimatlosen von gestern, heute und morgen, „der Handwagen von einst“ und „das auf dem Mittelmeer treibende Boot von heute“.
Die aktuellen Flüchtlingszahlen sind gering im Vergleich zur Nachkriegszeit: damals suchten zwölfeinhalb Millionen Flüchtlinge und Vertriebene in den vier Besatzungszonen Deutschlands Zuflucht. Die Vertriebenen wurden als „Polacken“ und „Zigeuner“ angefeindet. Sie kamen aus dem Osten und es hat ja nun jahrelang NS-Propaganda gegeben mit dem Hinweis darauf, alles, was aus dem Osten kommt, ist schlecht und schwierig.
Eine Willkommenskultur? Damals völlig unbekannt. Ende der Vierzigerjahre, kursierte im Emsland der Spruch von den drei großen Übeln: „Wildschweine, Kartoffelkäfer und Flüchtlinge“. Dies erinnert an die Parolen der Pegida.
Aber auch 70 Jahre nach Kriegsende ist die Geschichte der Flucht in Folge von Kriegen noch nicht zu Ende erzählt. Abertausende Flüchtlinge aus Syrien, Irak, Libyen oder Somalia versuchen dem Elend in ihren Heimatländern zu entfliehen. Heute berichten davon Massenmedien, damals waren die Kommunikationskanäle weitgehend zerstört, so dass die geringsten wussten, dass sich plötzlich solche Massen auf den Weg gemacht haben.
Die Angst vor Konkurrenz und Überfremdung ist wieder da: Wird Deutschland buchstäblich überrannt? Droht eine Katastrophe? Schafft sich Deutschland ab? Alte Vorurteile werden durch neue, die skeptisch dem Islam gegenüber stehen, ersetzt.
Aus Interviews mit vertriebenen deutschen, polnischen und jüdischen Kindern nach dem Zweiten Weltkrieg, sowie geflüchteten Jugendlichen heute und aus Zeitdokumenten entstand ein Theaterstück. Die individuellen Schicksale und Erlebnisse, die wie Puzzleteile ineinander greifen, ergeben ein interessantes Bild von Fluchtursachen und die Antwort auf die Frage: Wie ist es als fremdes Kind in einem neuen Land anzukommen und von vorne anzufangen?
In den Vorstellungen wirken sowohl professionelle Schauspieler, Zeitzeugen als auch Geflüchtete mit.
Nach den Vorstellungen laden wir zum Publikumsgespräch ein.
Trailer:
Fotos:
Presse:
RBB TV, zibb, 22.11.2017, Theaterstück über das Flüchtlingskind Dorothea, Jana Kalms
RBB, Radio Kultur, Die Theaterregisseurin Monika Dobrowlanska, 13.09.2017, von Vera Block