Angst essen Seele auf von Rainer Werner Fassbinder
Produktion: multicultural city e.V.
Sprechtheater, Live-Aufführung (Streaming nach Avignon und Mailand)
Sprache: Deutsch mit mehrsprachigen Fragmenten
Deutsche Übertitelung für Menschen mit Hörbehinderungen
Theater im Delphi, Gustav-Adolf-Str. 2, 13086 Berlin
Kartenverkauf über Delphi, Kartenpreise: 16,-, ermäßigt 8,-, für Gruppen ab 10 Personen 5,- EUR, https://theater-im-delphi.de
Reservierungen: info@multiculturalcity.eu
27.02.2025, 19.30 Uhr
Anschließend transnationale Publikumsdiskussion mit dem Publikum in Avignon und Mailand per Live-Stream mit Simultanübersetzung.
28.02.2025, 11.00 Uhr
Schulvorstellung
01.03.2025, 19.30 Uhr
02.03.2024, 15.00 Uhr
Familienvorstellung
Dauer: 1 h 20 Minuten, ohne Pause
Inszenierung: Monika Dobrowlanska
Video: Yukihiro Ikutani
Mit Ferhat Keskin, Helmuth Höger, Elena Louro, Alex Lee, Julia Vandehof, Maik Dehnelt, Rim Mekkaoui, Berfin Akkuzu, Yavuz Akkuzu
Aufführungsrechte: Verlag der Autoren GmbH & Co KG
„Nie wieder ist jetzt“ – Eine provokante Satire nach Fassbinders Meisterwerk, die die salonfähigen Formen von Rassismus ungeschönt thematisiert. In einer der Hauptrollen der bekannte Filmschauspieler Ferhat Keskin.
Wer sich mit der deutschen Geschichte auseinandergesetzt hat, weiß genau was dieser Satz bedeutet. Und doch sind wir der Gefahr von 1933 näher denn je. In dieser beißenden Satire wird der Gesellschaft ein Spiegel vorgehalten, der die aktuellen gesellschaftlichen Strömungen aufdeckt. Mit scharfem Witz und ironischen Wendungen wird das Publikum herausgefordert, über die eigenen Vorurteile und Stereotypen nachzudenken. Die Bühnenfassung des Films „Angst essen Seele auf“ von Rainer Werner Fassbinder dient als Grundlage der Inszenierung. Das deutsche Melodram, das sich in München abspielt, handelt von einer Liaison, die in den 70er-Jahren Deutschlands einem Skandal gleicht und sich heute, 50 Jahre später, ähnlich abspielen könnte. Sie: über 60, Witwe deutscher Herkunft. Er: 20 Jahre jünger, Marokkaner mit gebrochenem Deutsch. Emmi und Ali. Bereits vor ihrer Hochzeit erfährt die Beziehung große Ressentiments von Seiten der eigenen Kinder, Kolleginnen, Verkäufer und Nachbarn: Wut, Hass, Lästereien. Das Paar steht vor vielen Herausforderungen, die Deutsche ohne Migrationshintergrund nicht kennen.
Eine wichtige Entscheidung der Regisseurin war es, das Stück mit Schauspielerinnen zu inszenieren, die selbst Arbeitsmigrantinnen aus verschiedenen Ländern wie Chile, Spanien, Marokko, USA, Österreich etc. sind, und mit ihnen einen Zugang zu einer Episode der Arbeitsmigration der 70er Jahre zu finden. Auf diese Weise werden aktuelle gesellschaftliche Themen mit historischen Erfahrungen verknüpft.
multicultural city e.V., Berlin Zu den Schwerpunkten der Theatergruppe multicultural city e.V. aus Berlin gehören u.a. die Erarbeitung von experimentellen Theaterformen, die aus der Begegnung von verschiedenen Kulturen resultieren. Künstlern aus aller Welt wird eine Arbeitsbegegnung ermöglicht.
Monika Dobrowlanska ist Schauspiel- und Opernregisseurin, Autorin, Schauspiel- und Hochschuldozentin für Theater, Prix-Tournesol Preisträgerin beim Festival d’Avignon 2017. Sie versteht sich als europäische Regisseurin und verbindet in ihren Inszenierungen erfolgreich verschiedene Theatertraditionen. www.monikadobrowlanska.com